Nachwuchs steht ins Haus

Ein Hornissennest im Gartenschuppen

Hornisse

Ja wer baut denn da?

Toll, dachte sich der Mensch: Baue ich mir einen kleinen Schuppen für die Gartengeräte. So habe ich sie schnell zur Hand, muss sie nicht so weit zum Gemüsebeet tragen und wettergeschützt sind sie auch noch. Toll, dachte sich die Hornissenkönigin: Trockenes Holz, eine Tür, die meistens offen steht und wenige Besucher, die mir das Leben schwer machen. Und schon haben wir den Salat: Der Schuppen wird zur Kinderstube von Vespa Crabro.

Wer hätte geahnt, dass sich der Hautflügler-Kurs so schnell bezahlt macht? Letztes Jahr um diese Zeit wären wir beim Anblick der nestbauenden Hornissenkönigin noch rückwärts aus dem Schuppen gekippt. Jetzt rattert im Kopf eine automatische Checkliste los: Mit dem Imkeranzug kann ich problemlos alles wichtige aus der Hütte räumen. Der Fußboden muss mit Plastikfolie ausgelegt und im Optimalfall noch mit einem Katzenklo verstärkt werden, damit das Holz das Gastspiel auch gut überlebt. Schnell sollte es auch noch gehen. Noch ist die Königin alleine. Aber das wird nicht lange so bleiben.

2017-05-07 13.58.51

Dieses Foto war schon einmal auf diesem Blog zu sehen. Noch ist mein Repertoire an Hornissen-Fotos begrenzt. Aber das wird sich wohl in den nächsten Wochen ändern…

Hornissen sind eigentlich friedliche Zeitgenossen, wenn man ihnen nicht zu sehr auf die Pelle rückt. Genau genommen ist es sogar ziemlich schwierig, von einer Hornisse überrascht zu werden. Das Summen beim Fliegen entspricht nämlich ihrer Größe und klingt, als ob ein kleines Flugzeug geflogen käme. Wer heftige Bewegungen in ihrer Anwesenheit vermeidet und ihr Nest nicht erschüttert, hat nichts zu befürchten. Wenn die Hornisse dem Menschen aus dem Weg fliegen kann, dann tut sie das auch.

Wie es mit dem Nest jetzt weitergeht? Wenn alles rund läuft, schlüpfen Anfang Juli die ersten Arbeiterinnen. Im September ist die Belegschaft auf rund 500 Tiere angewachsen und der filigrane Bau aus zerkautem Holz einen halben Meter lang. Und dann geht es auch schon wieder bergab.

Die letzten Arbeiterinnen geben ungefähr im November den Löffel ab. Danach gehört unsere Hütte wieder ganz uns. Oder auch nicht. Hornissen siedeln nämlich mit Vorliebe dort, wo ein Nestbau schon einmal erfolgreich war. Vielleicht sind sie ja im kommenden Jahr zu dieser Zeit direkt wieder da….

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