Weihnachtsbäckerei

Lebkuchen ohne Reue

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Weil die Frage schon aufkam: Die grünen Punkte sind keine Pistazienfragmente, sondern Brennnesselsamen. Die schmecken auch nussig.

Im Dezember hat der Garten Sendepause. Endlich Zeit, sich anderen Haupt- oder Nebensächlichkeiten zu widmen, zu denen man während der grünen Saison nicht kommt. Backen, zum Beispiel.

Das heutige Rezept schlägt mal wieder mehrere Fliegen mit einer Klappe: Es beendet die winterbedingte Flaute auf diesem Blog. Dann unterstüzt es mich beim Ausbau meiner kulinarischen Fähigkeiten, die sich bislang hauptsächlich auf die Herdplatten beschränkt und den Backofen geradezu sträflich vernachlässigt haben. Und drittens versorgt uns das Ergebnis mit leckeren Süßigkeiten, die sich sowohl als Geschenk, als auch als Stollen-Ersatz auf der Kaffeetafel eignen.

Muss denn Naschen Sünde sein? Die Antwort lautet: Ganz und gar nicht. Wenn man die einfachen Grundregeln „Kein Zucker“ und „Kein Getreide“ beachtet, ist man schon ziemlich weit auf der sicheren Seite. Und weil Herausforderungen das Leben bereichern, dürfen es statt schnöder Plätzchen gleich Lebkuchen sein. Eine Zutatenjagd mit zahlreichen Exoten auf der Einkaufsliste nimmt ihren Lauf. Sündenfrei Naschen kann ein klein wenig anstrengend sein.

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Zutatenliste nach Gusto abwandeln? Kein Problem. Ich bin auch vom Ursprungsrezept abgewichen, wie ein entgleisender Zug: „Ach, das könnte eigentlich auch noch rein!“ Hat man erst einmal angefangen, selbst zu experimentieren, gibt es kein Zurück mehr.

Zitronat und Orangeat gehören zur Weihnachtsbäckerei wie Kugeln an den Baum.Wie dumm nur, dass beides durch Zugabe exorbitant hoher Mengen Zucker zu den namensgebenden Früchten hergestellt wird. Das Ergebnis eines mehrwöchigen Experiments mit in Erythrit eingelegten Schalen, sieht man in der gelben Box im Vordergrund. Geschmacklich hat es definitiv überzeugt.

Und was kommt sonst noch rein?

  • 2 Eier
  • 150g Erythrit
  • „Zitronat“ und „Mandarinat“ aus jeweils 2 Früchten, 3 Wochen in Erythrit eingelegt und anschließend mit dem Mixer geschreddert
  • 1 Handvoll Walnusskerne, zerdrückt
  • 200g Haselnusskerne, gemahlen
  • 200g Mandelstifte
  • 200g Kokosmehl
  • 50g Kakaopulver
  • 100g Butter
  • 100g Kokosöl
  • 1 EL Pottasche
  • 2 TL Lebkuchengewürz
  • 1 EL Rum
  • 1 Fläschchen Bittermandelaroma
  • Vanille, Zimt, Nelken nach Geschmack
  • 7 cm Oblaten

Kokosöl und Butter erwärmen, Pottasche in etwas Wasser auflösen. Anschließend alle Zutaten zusammen für eine kurze Runde in den Mixer packen. Teig einige Stunden ruhen lassen. Teig auf Oblaten, Oblaten auf Backblech, Backblech in den Ofen. Dann etwa 20 Minuten bei 220°C mit Ober- und Unterhitze backen.

Für den untimativen Schokokick sorgt eine Tafel 85%ige Schokolade, die als Glasurersatz dient. Mit einem frischen Baustellenpinsel (Backexperten haben sicher einen richtigen Backpinsel parat) aufpinseln. Schokoladenverschmierten Topf dem Gatten zum Auslecken reichen. Lebkuchen abkühlen lassen. Fertig.

Frohe Weihnachten 2017!

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